Saarbrücken empfing uns im Mai 2022 mit sehr warmen Temperaturen und viel Energie, die Zutrittskampagne für Assistenzhunde umzusetzen.
Kunst und Kultur sind uns wichtige Partner geworden. Familie Weller, ganz besonders Franzi mit ihrem Assistenzhund Moses, haben eine super Vorarbeit geleistet. Moses hat Franzi schon zu Vorstellungen am Staatstheater begleitet.
Manchmal merken wir, dass wir trotz guter Vorbereitung, Unterstützung vor Ort und ausgeklügelter Logistik an unsere Grenzen kommen. Dazu kam das warme Wetter. Es ist für uns immer wieder ein Thema, wie wir es trotz der Einschränkungen, die wir haben, verlässlich Termine einhalten können und wie schwer es mitunter fällt, sich auch abzugrenzen und rechtzeitig Pausen zu machen. Wie viel Verständnis kann man erwarten? Es ist ein Balanceakt. Manchmal nimmt Frau Dr. Reuter Termine alleine wahr, manchmal brauchen wir Mobilitätshilfen, manchmal muss ein Lieferdienst bemüht werden, weil es zum Gang zum Lebensmittelladen nicht mehr reicht, oft brauchen wir menschliche Assistenz. Abends, wenn wir zur Ruhe kommen, sind die Schattenseiten der Inklusion immer wieder ein Thema. Mit denen muss man auch umgehen, und für sich und andere abstecken, was im Bereich des Möglichen und Wünschenswerten liegt.
Dass das Historische Museum Saarbrücken eine unterirdische Burg hat, wussten wir. Dort wird es kühl sein und leise. Wir betraten den kleinen Vorraum und wurden an der Kasse mit den Worten empfangen: “Endlich kommen mal Assistenzhunde.” Wir sind perplex und freuen uns riesig über die nette Begrüßung. Eine private Führung bringt uns hinab. Die letzten Meter sind nicht barrierefrei, aber man kann einen Blick von oben werfen. Assistenzhunde sollten langsam geführt werden, da die Gitter im tiefsten Bereich eine Herausforderung für die Pfoten sein könnten.
Das Klinikum Saarbrücken schließt sich der Zutrittskampagne ebenfalls an. Die Gesprächsrunde mit so vielen Beteiligten bringt ganz praktische Fragen zur Sprache. Nichts wird ausgelassen. Wo am Hund findet man Notfallinfos, was leistet das Handy, wie reagiert ein Assistenzhund, wenn sein Mensch Schmerzen hat, was braucht der Assistenzhund im Todesfall des Halters…? Wir merken, dass auch die Assistenzhundhalter viel dazu beitragen können, dass in einer medizinischen Notsituation das Personal in der Notaufnahme Sicherheit bekommt. Ins Taxi steigen wir mit einer Hausaufgabe: Einen Leitfaden entwickeln für das Klinikum Saarbrücken.
Wir wünschen den Teams in und um Saarbrücken offene Türen und viel Selbstverständlichkeit im Alltag mit dem Assistenzhund.