Assistenzhund Willkommen Aufkleber von Pfotenpiloten

Leer (Stadt & Kreis) – assistenzhundfreundlich!

Im Nordwesten was Neues: Kreis Leer ist jetzt offiziell assistenzhundfreundlich!

Am 01.08.2023 war es soweit – als erste Kommunen Ostfrieslands erklärten sich die Stadt und der Kreis Leer offiziell “assistenzhundfreundlich”.    

Leer assistenzhundfreundlich – der offizielle Part

Zum Fototermin vor dem Rathaus waren der Erste Ratsherr der Stadt, Detlef Holz, der Inklusionsbeauftragte des Landkreises Rene Herbers, das lokale Assistenzhundteam Tanja Gerlich und Harry sowie Hannah und Daika von Pfotenpiloten zusammengekommen, um in einem kompakten Gespräch alle wichtigen Infos rund um die tierischen Hilfsmittel auszutauschen und mit dem “Assistenzhund willkommen”-Türaufkleber ein sichtbares Zeichen für Zutrittsrechte zu setzen.

In Stadt Leer mit (von links nach rechts) Frau Gerlich mit Harry (Assistenzhundteam aus der Region), Herr Herbers (Inklusionsbeauftragter des Landkreises), Herr Holz (Erster Stadtrat), und Dr. Reuter, Pfotenpiloten's Öffentlichkeitsreferentin, mit Blindenführhündin Daika.
In Stadt Leer mit (von links nach rechts) Frau Gerlich mit Harry (Assistenzhundteam aus der Region), Herr Herbers (Inklusionsbeauftragter des Landkreises), Herr Holz (Erster Stadtrat), und Dr. Reuter, Pfotenpiloten’s Öffentlichkeitsreferentin, mit Blindenführhündin Daika.

Vor dem Kreisgebäude übernahm dann Jenny Daun, ihres Zeichens erste Kreisrätin, die führende Rolle: Während die neuen Auszubildenden an ihrem ersten Arbeitstag in ihren wohlverdienten Feierabend starteten, fand der Aufkleber einen prominenten Platz direkt neben dem Hundeverbotsschild. Farblich ist er übrigens wie gemacht für das Landkreisgebäude!

 In Kreis Leer mit (von links nach rechts) Herr Herbers (Inklusionsbeauftragter des Landkreises), Frau Gerlich mit Harry (Assistenzhundteam aus der Region), Frau Daun (stellv. Kreisärztin), und Dr. Reuter, Pfotenpiloten's Öffentlichkeitsreferentin, mit Blindenführhündin Daika.
In Kreis Leer mit (von links nach rechts) Herr Herbers (Inklusionsbeauftragter des Landkreises), Frau Gerlich mit Harry (Assistenzhundteam aus der Region), Frau Daun (stellv. Kreisärztin), und Dr. Reuter, Pfotenpiloten’s Öffentlichkeitsreferentin, mit Blindenführhündin Daika.
Schwarzer Labrador-Retriever-Mix, Daika, mit Blindenführhundbügel und Halstuch.
Schwarzer Labrador-Retriever-Mix, Daika, mit Blindenführhundbügel und Halstuch.
Cocker Spaniel Harry (Assistenzhund aus der Region) sitzt und blickt nach links auf eine Glastür mit zwei Aufklebern nebeneinander: ein "Assistenzhund Willkommen"-Aufkleber von Pfotenpiloten und ein Aufkleber mit einem durchgestrichenen Bild eines Hundes.
Cocker Spaniel Harry (Assistenzhund aus der Region) sitzt und blickt nach links auf eine Glastür mit zwei Aufklebern nebeneinander: ein “Assistenzhund Willkommen”-Aufkleber von Pfotenpiloten und ein Aufkleber mit einem durchgestrichenen Bild eines Hundes.

Leer assistenzhundfreundlich – der Aktionstag

Das Engagement des Kreises Leer war mit diesem Fototermin aber keinesfalls ausgeschöpft. Am Sonnabend, den 05.08.2023, gab es noch sehr viel mehr “Leer assistenzhundfreundlich” beim gleichnamigen Aktionstag, der vor allem auf dem Einsatz von Inklusionsbeauftragten des Landkreises, René Herbers und Assistenzhundhalterin Tanja Gerlich gründete.

Hannah und ihr schwarzer Labrador-Retriever-Mix am Pfotenpilotenstand
Hannah und ihr schwarzer Labrador-Retriever-Mix am Pfotenpilotenstand

Neben dem Infostand von Pfotenpiloten hielt auch der Stand des Landkreises vielfach Informationen rund um die Helfer auf vier Pfoten bereit. Was für Assistenzhunde gibt es? Wie können sie finanziert werden? Wo in der Region kann ich meinen Assistenzhund ausbilden lassen? Auf diese und viele weitere Fragen gab es Antworten in schriftlicher wie mündlicher Form.

Für Spiel und Spaß sorgte Tanjas Tombola, die eine große Bandbreite von im Vorfeld gestifteten Preisen verloste. Vielen Dank u.a. an Bünting (dort genauer der COMBI- Markt Hesel unter Leitung von Frau Rhauderwiek), Thalia und Kinobetreiber sowie die Nähgruppe des Spektrum Leer. Tanja Gerlich war selbst noch kreativ und hat ihre Arbeiten mit verlost. Zusätzlich gab es noch ein Schätzspiel. Die Teilnehmenden sollten raten, wie viele Epoxidharz- Pfötchen sich in einem Glas befinden. An die tatsächliche Anzahl von 299 Pfötchen kamen 2 der Rettungskräfte des ASB am Nächsten heran.

Sie gewannen je 2 Kino- Freikarten für die Kinos der “Ostfriesische Filmtheater GmbH”.

Bügelglas mit kleinen, bunten Pfoten aus Epoxidharz. Davor steht ein Briefumschlag. Dieser beinhaltet das Zählergebnis der Pfoten.
Bildbeschreibung: Bügelglas mit kleinen, bunten Pfoten aus Epoxidharz. Davor steht ein Briefumschlag. Dieser beinhaltet das Zählergebnis der Pfoten.

Leer assistenzhundfreundlich – wer war dabei?

Wer sich einmal stundenlang die Beine hinter einem Infostand in den Bauch gestanden hat, kennt die folgende Befürchtung wohl nur zu gut: Lohnt sich das? Kommen da überhaupt Leute??

Ja, da kamen Leute! Um genau zu sein, sehr viele verschiedene, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen für das Thema interessierten. Potentielle AssistenzhundhalterInnen und ihre Angehörigen, Engagierte aus dem Selbsthilfebereich, Mitarbeitende von Beratungsstellen, Beschäftigte von Stadt- und Kreisverwaltung, Menschen, die einen Aufkleber für ihre Einrichtung mitnehmen wollten und natürlich auch  einfach begeisterte Hundefans oder Kinder, die einen Pfotenpiloten-Luftballon haben wollten. Auch eine Assistenzhundtrainerin teilte ihre langjährigen Erfahrungen am Stand mit uns.    

Mit Blick auf die Zutrittsrechtethematik war besonders ein Besucher dem Pfotenpiloten-Team mehr als willkommen: Christian Oltmann, Vorsitzender des Dehoga-Kreisverbandes, war auf Pfotenpiloten-Einladung hin auf den Denkmalplatz gekommen, um sich über die aktuelle Gesetzeslage zu informieren und die Kampagne zu unterstützen. Als Hundefan war es völlig unnötig, ihn selbst von der Gewährung von Zutrittsrechten zu überzeugen, aber das traf im Vorfeld nicht auf alle Hotelbetreiber in Leer zu, wie Hannah und Daika bei der Unterkunftssuche erleben mussten. Hier war an mehreren Stellen umfassende Aufklärungsarbeit von Nöten – und dennoch ließ sich ein namhaftes Hotel in Bahnhofsnähe leider nicht überzeugen, dass ein paar (wegsaugbare) Hundehaare  am Ende doch weniger schlimm sind, als eine handfeste Diskriminierung. 

Zu kompletten Zutrittsverweigerungen kommt es sonst vor allem im medizinischen Bereich. Doch hier gaben beide ortsansässige Kliniken im Vorfeld Entwarnung. Das Thema ist schon bekannt und wird patientenorientiert behandelt. Keine Aktionstagsbeteiligung, aber Assistenzhund willkommen!

“Assistenzhund willkommen” – auch im Rettungswagen!

Dafür hielt aber der Arbeiter-Samariter-Bund ein besonderes Highlight für den Aktionstag bereit: Mit professioneller Unterstützung eines engagierten Sanitätsteams (Marieke Keiser, Ehrenamtsleitung, Annika Dirksen, Jürgen Wilken und Jannik …….) konnten wir vor Ort und vor Publikum den Notfalleinsatz mit Assistenzhund demonstrieren – ehrlich gesagt, eher erproben, denn für die meisten von uns war diese Situation neu. Während Harry friedlich auf Tanjas Beinen mitreisen konnte, musste für Daika erst mal ein geeigneter Platz im Rettungswagen gefunden werden. Fest steht, dass ein stattlicher Retriever dem Sanitätsteam aus Platzgründen lieber von draußen bei der Behandlung zuschauen sollte… dann aber problemlos in einer Ecke abgelegt im Wagen mitgenommen werden kann. Daika war mit ihrer warteposition zwar nicht sehr glücklich und hatte es sehr eilig, zu Hannah in den Wagen zu kommen, verhielt sich aber – genau wie Harry – vorbildlich den (fremden) Menschen gegenüber. 

Fazit der “Rettungsaktion”: Assistenzhund im Rettungswagen – geht doch! Allerdings ist unbedingt wichtig, alle praktischen Fragen und Eventualitäten im Vorfeld durchzuspielen. Hier wird es in Zukunft auf gute Schulung ankommen – der Rettungskräfte im Einsatz, aber auch der Assistenzhundteams, die häufig ebenfalls nie den Notfall geprobt haben, bevor es eben doch mal ernst wird.

An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön für die Zusage des ASB für Trainingsstunden mit auszubildenden Assistenzhunden sowie Übungseinheiten mit Sanitätspersonal in Umgang, Transportsicherung, Schulung von Mitarbeitern mit Angst vor Hunden sowie der Möglichkeit zu sachlichen Diskussionen über Bedürfnisse auf beiden Seiten. So kommen wir auch bei diesem wichtigen Thema Stück für Stück zusammen.

Denn für Tanja und Hannah ist es selbstverständlich, dass beide Seiten wichtige Gründe haben, weshalb gerade in DIESER Situation der Assistenzhund mit muss bzw. gerade nicht im Behandlungsraum mitgenommen werden kann.

Blindenführhündin Daika ( schwarze Labradorhündin) liegt (mit Geschirr und Halstuch) im Rettungswagen, neben Dr. Reuter, die in der Transportliege liegt und mit den Ambulanten spricht.
Blindenführhündin Daika ( schwarze Labradorhündin) liegt (mit Geschirr und Halstuch) im Rettungswagen, neben Dr. Reuter, die in der Transportliege liegt und mit den Ambulanten spricht.
Cocker Spaniel Harry liegt auf Tanja, während sie auf der Transportliege vor dem KTW liegt.
Cocker Spaniel Harry liegt auf Tanja, während sie auf der Transportliege vor dem KTW liegt.
Cocker Spaniel Harry, mit Kenndecke ausgestattet, steht mit den Hinterpfoten auf dem Transportsitz im KTW, die Vorderläufe auf Tanjas Beinen. Tanja liegt auf der Transportliege im KTW und simuliert eine Anspannungssituation, auf die Harry mit gelernter Assistenzleistung reagiert.
Cocker Spaniel Harry, mit Kenndecke ausgestattet, steht mit den Hinterpfoten auf dem Transportsitz im KTW, die Vorderläufe auf Tanjas Beinen. Tanja liegt auf der Transportliege im KTW und simuliert eine Anspannungssituation, auf die Harry mit gelernter Assistenzleistung reagiert.

Leer assistenzhundfreundlich – Fazit

Als uns gegen 17:00 Uhr das befürchtete “Schietwedder” doch zum Abbau zwang, konnten wir schon auf sieben erfolgreiche, erfüllte Stunden “Leer assistenzhundfreundlich” zurückblicken – mit jeder Menge verteilter Infos, bereichernder Gespräche und  neuer Kontakte. 

 Vielen Dank an Tanja und René, die mit Ideenreichtum und unerschöpflicher Tatkraft diesen Aktionstag erst möglich gemacht haben! Macht immer weiter so – wer, wenn nicht ihr, schafft, dass bald Assistenzhunde wirklich überall in Leer willkommen sind!

P.S Dass in Leer und Umgebung schon seit Jahren Aufklärungsarbeit betrieben wurde, sieht man allenthalben im Stadtbild. Es ist einfach so schön, schon vor dem offiziellen Kampagnenstart gut sichtbare “Assistenzhund willkommen”-Türaufkleber an Eingangstüren vorzufinden!

Leer assistenzhundfreundlich – ab in den Urlaub! P.P.S  Als immerhin waschechte “Viertelostfriesin” konnte Hannah die Gelegenheit übrigens nicht ungenutzt verstreichen lassen, gleich noch ein bisschen längerin der Region zu verweilen – denn natürlich musste auch einmal jemand überprüfen, ob all die touristischen Highlights der Region wirklich assistenzhundfreundlich sind. Ob nun bei der Hafenrundfahrt oder im Teemuseum in Leer oder am Strand, in der Kerzenstube und dem Wattmuesum in Norddeich – gab es nichts zu beanstanden. Wirklich ein schöner Urlaub – und Daika, der alte “Sehhund” konnte gleich noch die Kollegen aus der Seehundfraktion bewundern.

Es gab ein Artikel beim NDR:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Kreishaus-Leer-ab-sofort-offen-fuer-Assistenzhunde,aktuelloldenburg13148.html

Einen Artikel in der NWZ:  

https://www.nwzonline.de/landkreis-leer/landkreis-leer-unterstuetzt-kampagne-im-kreishaus-sind-assistenzhunde-willkommen_a_4,0,1844974097.html

Einen Artikel im Leserecho: 

https://leer.leserecho.de/assistenzhunde-willkommen-im-kreishaus-landkreis-leer-unterstuetzt-kampagne-aktionstag-am-5-august-in-leer/

Hier eine offizielle Meldung von Kreis Leer vom 02.08.2023 mit einem offiziellen Statement von Frau Daun: 

https://www.landkreis-leer.de/Aktuelles/Presse-Medien/Pressemitteilungen/Im-Kreishaus-sind-bdquo-Assistenzhunde-willkommen-ldquo-Landkreis-Leer-unterst%C3%BCtzt-Kampagne-l-Aktionstag-am-5-August-in-Leer.php?object=tx,3399.5.1&ModID=7&FID=3399.26921.1&NavID=3399.12&La=1&kat=3399.170&call=suche&startkat=3399.170

Die Aktion „Assistenzhundfreundliche Kommune“ wurde ermöglicht durch Förderung des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Aktion Mensch.

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